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Stand 05.11.2015
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Reiseberichte

 Reisebeschreibung Wüstentauglich

So könnte Eure Tunesienexpedition mit Wüstentauglich aussehen.
Da die Reisen immer individuell nach den Wünschen der Teilnehmer geplant werden, gilt folgendes als grober Leitfaden:

Abfahrt in Watterdingen ist in der Nacht von Freitag auf Samstag, oder sehr früh am Samstag morgen.
Dann geht es gemeinsam nach Genua / Italien in den Fährhafen, wo wir eventuell andere Teilnehmer treffen, die nicht den Weg über Watterdingen genommen haben.

Dort erwartet uns das übliche Chaos. Meterhoch bepackte Autos der Tunesier, die auf der Heimreise sind. Natürlich auch die Touristenautos und Motorräder , die auch auf die Fähre warten und somit auf den Beginn ihres wohlverdienten Urlaubes; 
oder soll ich lieber sagen auf ein neues Abenteuer in Afrika.
Irgendwann beginnen auch die Ausreiseformalitäten in mehr oder weniger langen Schlangen , in denen man sich amüsieren kann, wie  einige Leute drängeln, um schneller auf ein Schiff zu kommen, was noch gar nicht angelegt hat.

Ist es dann erst mal da, so muss es noch ausgeladen werden, bevor wir mit unseren Fahrzeugen in den riesigen Bauch fahren dürfen. Dann heißt es alles, was man für die ca. 22- stündige Überfahrt braucht, mitzunehmen und dann endlich die Kabine zu beziehen.
Der Eine wird sich dann wohl erst mal ne Stunde aufs Ohr hauen , um sich von der Anreise und den vielen neuen Eindrücken zu erholen, der Andere wird die Fähre erkunden, die so groß ist, dass man sich darauf verlaufen kann, oder sich mit den anderen Afrikafahrern am Heck auf dem Sonnendeck treffen, um dort die Abendsonne zu genießen und evtl. ein „Ablegerbier“ zu trinken.

Später trifft man sich zum Abendessen und lässt danach den Abend an irgendeiner Bar ausklingen.
Am nächsten Tag kommt am Horizont der afrikanische Kontinent in Sicht.

Bis die Fähre dann angelegt hat, vergehen noch zwei Stunden, die man wartend an Deck verbringt.
Dann beginnt das Ausladen der Fahrzeuge und somit wieder eine gewisse Unruhe und Chaos.
Nach den Zoll- und Einreiseformalitäten im Hafen von Tunis (La Goulette) werden wir dann endlich entlassen ins Abenteuer Afrika.
Hinein in einen Straßenverkehr, der sich von unserem doch erheblich unterscheidet, hinein in eine Welt fremdartiger Sitten und Gebräuche wie auch fremden Düften und Gerüchen.
Nach einer ein bis zweieinhalbstündigen Fahrt , erreichen wir den Campingplatz, 
für den wir uns vorher entschieden hatten.

Dort angekommen werden wir uns für die erste Nacht in Afrika einrichten,

ein köstliches Abendessen zubereiten 
und dann den Abend unter einem grandiosen Sternenhimmel ausklingen lassen.

Am nächsten Tag steht uns eine lange Fahrt in Richtung Süden bevor,
in Richtung unserem eigentlichen Ziel, der Sahara.
Vorbei an geschmückten Häusern, Märkten, Eselskarren,....., immer Richtung Süden, bis zu unserem ersten „Outdoor“- Übernachtungsplatz in der Sahara.

Um genauer zu sein, am Rande der Sahara. Dort sucht sich jeder „seinen“ Platz, richtet sich ein und wir verbringen nach einem gemeinsamen Essen den Rest des Abends an einem gemütlichen Lagerfeuer.

Am nächsten Morgen besteht nun für jeden Zeit, ausgiebig zu frühstücken und die nähere Umgebung zu erkunden.
Nachdem wir die Fahrzeuge vorbereitet haben werden wir nun erstmals Sand unter die Räder nehmen und so unsere ersten Erfahrungen mit dem neuen Untergrund sammeln. Auf Pisten, die durch mehr oder weniger lange Sandpassagen unterbrochen sind, fahren wir Richtung Südwesten.

Um uns immer noch genügend Vegetation um Schafen eine Lebensgrundlage zu bieten.
Vielleicht begegnen wir auch einem Hirten mit seiner Herde.

Nach einer Zwischenübernachtung erreichen wir die ersten Sanddünen in denen wir uns einen schönen Lagerplatz suchen. Von ihrer Schönheit fasziniert werden wir sie erkunden und uns in ihren Bann ziehen lassen.

Nach nun doch schon mehreren Tagen fernab der Zivilisation kommt vielleicht bei dem einen oder anderen der Wunsch nach einem ausgiebigen Bad auf.

Aber ist das möglich in der Sahara ? Ja, es ist !!!-
Also fahren wir los und legen einen Badetag ein.
Selbstverständlich warm
 und mit „Jubel und Trubel“ , fast wie daheim im Freibad.
Braucht man das wirklich in der Sahara ?
Ich denke spätestens nach einem Tag zieht es uns wieder in hinaus in die Stille,
die Einsamkeit und Schönheit der Sahara !

Nun steht die Überquerung einiger Dünenzüge, die sich über die Piste geschoben haben auf dem Programm.

Das sollte für uns, nach den bisher gesammelten Erfahrungen kein allzu großes Problem sein.
Abends am Lagerfeuer sitzend werdet Ihr Euch wundern, wie viele Sterne es gibt........

und wenn dann auch bei uns endlich Ruhe eingekehrt ist, dann ist es wirklich still. 
So still, dass man das Rauschen im eigenen Ohr hört.
Wer einmal in ihren Bann gezogen worden ist, in den Bann der Sahara, möchte nicht mehr zurück, gäbe es da nicht die Sachzwänge, wie das Ende des Urlaubs, wieder arbeiten gehen zu müssen usw.
Auch für uns gibt es diese, denn wir müssen unsere Vorräte ergänzen, tanken, usw.
Also werden wir eine Oase ansteuern,

über den Markt schlendern und uns den vielen fremden Düften ergeben, 
oder im Café uns an den dortigen Leckereien laben
und vielleicht auch einmal eine Wasserpfeife ausprobieren.
Nicht zu vergessen ist auch der traditionelle Tee mit frischer grüner Minze.
Ach, für all die, die so gerne Andenken kaufen besteht hier auch ausreichend die Möglichkeit.
Nun wieder bestens ausgerüstet begeben wir uns auf unseren zweiten Abschnitt Sahara .
Auf Pisten, die sich teilweise weit verzweigen, um sich dann wieder zu sammeln,
holpern wir so dahin und freuen uns auf die sandigen Unterbrechungen, 
die das Fahren wieder angenehm machen.
Erstes Etappenziel könnte ein Café sein,
welches da mitten im Nichts, an einer Wegkreuzung liegt.

Nach einer kleinen Stärkung dort geht es weiter auf unserem Weg,der das Ziel ist.
Irgendwo in den Dünen werden wir wieder in unserem „1000 Sternehotel“ übernachten.

Die Ruhe, die Natur genießen und uns vielleicht fragen, 
ob wir nicht auch nur ein Sandkorn im Universum sind........, 
so wie die unter unseren Füßen.
Vielleicht machen wir dann noch einen Abstecher zu dem neuen Nationalpark, den die Tunesier mitten im Sand angelegt haben, oder besuchen einen Tafelberg, der sich mitten aus dem Sand erhebt.

Bei Bedarf gibt es die Möglichkeit, mal das Auto gegen ein Kamel zu tauschen 
oder vielleicht ein Tag am Meer ?????
Oder oder oder.....
So ist doch jede Reise anders, eben nach den Wünschen der Teilnehmer gestaltet. Was es auf jeden Fall nicht gibt, sind die Ziele, die Sehenswürdigkeiten und die Massenveranstaltungen der großen Reiseveranstalter mit viel Jubel Trubel, Heiterkeit ,
Photo hier, Andenkenbude dort,
 oder heute hier morgen dort, das sollen die machen, denn das können die besser.
Bei uns gibt es die Sahara pur, frei nach dem Motto:
“Allah hat aus der Wüste alles entfernt, damit man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann.“
 

Herzlichst
Euer
Manuel Preuß
Wüstentauglich

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 Reisebericht von Anke Köhler 

Der Weg ist das Ziel ! 
Oder auch (Land) rovern durch Tunesiens Sandkasten.

Sahara-Einsteigertour – so hatten wir es „gebucht“.
Nach der üblichen Arbeitshektik, um natürlich so schnell wie möglich auf die Bahn zu kommen, saßen wir dann auch irgendwann in unserem Defender und fuhren gen Genua.
Die Überlegungen „To-Do-Liste abgearbeitet“, „Müll hinausgebracht“ folgten nun „Was erwartet uns eigentlich in Tunesien?“ und „Wie wird sich unser Landy, liebevoll auch Frosch genannt im Sand zurecht finden?“ und vor allem  „Wie schlagen wir uns durch den Sand?“ 
Der FROSCH
 Der FROSCH
 

Wir hatten den leisen Verdacht, dass die Sahara an Fahrer und Fahrzeug doch andere Anforderungen stellt, als der gewohnte Asphaltdschungel.
Trotz vieler Gedanken bezüglich dieser Reise, kamen wir entspannt in Genua an und genossen den Tag auf der Fähre.
Tja, und dann standen wir nachmittags auf Tunesiens Grund und Boden. 
Trotz gegenteiliger Befürchtungen unsererseits, wurden wir durch die tunesischen Grenzbeamten sehr freundlich behandelt und konnten die Grenze schnell passieren. Am Ausgang des Hafens warteten bereits Karin und Manuel auf uns. Diese beiden und Hund Aisha wollten uns nämlich wagemutig unter ihre Fittiche nehmen und die Sahara näher bringen. Sie geleiteten uns sicher durch unser erstes Abenteuer, den Feierabendverkehr von Tunis, in  Richtung Campingplatz .
Nach einem ersten kühlen Bierchen am Abend, fiel es uns dann gar nicht schwer anzukommen und abzuwarten, was in den nächsten zwei Wochen auf uns zukommt.
Am nächsten Morgen stand ich dann mit tausend Hummeln im Hintern abfahrbereit da – und lernte zu warten. Denn eins ist gewiss:  Zum einen gehen die Uhren in Afrika definitiv anders, d.h. langsamer und zum anderen kam erschwerend hinzu, dass unser „Leittier“ Manuel eine gesicherte Koffeinbasis benötigt, um an der Umwelt aktiv teilnehmen zu können.  Am Anfang ist es halt schwer, die innere Uhr des täglichen Arbeitstrotts auf die afrikanische Zeit umzustellen. Man gewöhnt sich jedoch sehr schnell daran und genießt das stressfreie Leben. 
Stressfreies Leben
 Stressfreies Leben

Ich hatte ja anfangs die Befürchtung, dass es wie auf der „Paris – Dakar“ zugeht , aber so blieb genügend Zeit, die Wüste auch einmal zu Fuß zu erkunden, Spuren der vergangenen Nacht zu bewundern oder einfach mal Zeit für sich zu haben.

Nachdem dann alle abfahrbereit waren, fuhren wir mit noch einem 3. Fahrzeug Richtung Tozeur, wo alle Vorräte aufgefüllt wurden. Es macht wirklich Spaß, um frisches Obst und Gemüse auf dem Markt zu feilschen und in die frischen Datteln hätte ich mich ja sowieso hineinlegen können! 
Datteln, Tozeur
 Datteln, Tozeur

Proviant und Wasservorräte für 7 Tage Sand, also ca. 80 Liter (für 2 Personen) wurden verstaut und weiter ging die Fahrt Richtung Süden, da wo der große Sandkasten ist. Bisher war alles „easy-going“, denn die Tunesier waren allesamt sehr freundlich und die Straßen waren gut befahrbar. Doch nun näherten wir uns dem Sandgebiet. Durch den vorangegangenen Regen hatten wir traumhafte Sandverhältnisse. Deshalb hatte Manuel eine Brunnentour geplant. Und dann kamen sie: die ersten Sandbuckel oder auch Grütze genannt. Da sollen wir mit unserem geliebten Auto hochfahren? Ist das physikalisch überhaupt möglich? Diese und andere Fragen gingen uns durch den Kopf. 
Nachdem wir unsere Bedenken bei Manuel angemeldet hatten, erklärte er uns erst mal in seiner stoisch ruhigen Art, bei einer Tasse Kaffee im Sand, die Grundzüge des Sandfahrens. 
Zuallererst ließen wir Luft aus den Reifen und es ging ganz gemütlich weiter. Manuel fuhr vor und wir waren in der Sandwich- Position.
Unser „Konvoi“ durch
                    die Dünen
 Unser „Konvoi“ durch die Dünen

Das Lustige war, dieser Kaffee-Junkie hatte es in kürzester Zeit geschafft, dass wir ihm blind vertrauten und ihm immer hinterherfuhren. Sandfahren- wenn man langsam damit beginnt- ist ja doch eigentlich ganz einfach, fast wie Asphalt… Auch wenn dann schon einmal ein Baum im Weg stand oder der andere Mitfahrer scheinbar zu weit einschlug, so dass wir panisch alle aufs Auto sprangen, damit es sich nicht vielleicht doch auf die Seite legte. Diese kleinen Abenteuer ließen sich mit Manuels Erfahrung und Ruhe locker meistern. 
Jeder konnte sich ausprobieren- auch wenn es dann halt recht langsam voran ging und wir zu Aishas Freude manchmal mehr gelaufen als gefahren sind, aber bekanntlich lernt man durch die eigenen Fehler am besten.
Aisha: Bier oder Cola
                    ?
 Aisha: Bier oder Cola ?

Bei Unsicherheiten stand Manuel stets Rede und Antwort und schaffte es sogar mich kleinen Angsthasen für das Sandfahren zu begeistern !!!

Abends, nach vollbrachtem Tagewerk (natürlich erst nachdem das Brennholz gesammelt war), schmeckte das kalte Bierchen oder auch der Wein umso besser. Mit unserer Hilfe kochten  Karin und Manuel auf dem Feuer schmackhafte Gerichte für uns und gemeinsam haben wir uns am Lagerfeuer Geschichten von vergangenen Reisen erzählt oder die unglaubliche Sternenpracht der Sahara still bewundert.

Aber auch die schönste Reise findet mal eine Ende und so hieß es schließlich Abschiednehmen von unseren lieb gewonnen Reisegefährten und in das kalte Deutschland zurückzukehren.

Zusammengefasst lässt sich sagen,  dass es eine tolle Truppe war und das Sandfahren (nach einiger Übung) in dieser Konstellation wirklich relaxt war. Erst jetzt weiß ich die Vorzüge von Allrad und Diff-Sperren zu schätzen, im Großstadtdschungel habe ich mich immer gefragt, wozu ich den Ballast eigentlich brauche. 
Nicht zu vergessen, die netten Abenden, wo jeder etwas aus dem Auto hervorzauberte, wir einfach die Ruhe und die Sterne genossen haben und es uns einfach gut gehen ließen. Absolut empfehlenswert!

Anke & Jörg

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